Einen Sonnenuntergang zu fotografieren ist gar nicht mal so schwer. Damit man die Stimmung aber so intensiv im Bild einfängt, wie man es selbst wahrgenommen hat, sollte man einige Punkte beachten.
5 einfache aber extrem effektive Tipps habe ich in diesem Beitrag für dich zusammengefasst.
1. Vorort Recherche / Standpunkt
Nicht von jedem Ort aus kann man einen Sonnenuntergang gleich gut fotografieren. Die Sonne geht im Westen unter. Logischerweise musst du deine Kamera somit auch gegen Westen ausrichten, wenn du einen Sonnenuntergang fotografieren willst.
Recherchiere vorab, welches Motiv bzw. welche Landschaftsszene du von dieser Richtung aus abfotografieren möchtest.
Hilfe bietet dir hierbei das Tool Suncalc bzw. die gleichnamige App Suncalc.org. Suncalc ist wie ein Google-Maps für Fotografen und zeigt dir an, wo die Sonne zu welchem Zeitpunkt steht. Außerdem zeigt dir das Tool den aktuellen Zeitpunkt von verschiedenen Lichtstimmungen an (Sonnenaufgang, Sonnenuntergang, Blaue Stunde…).
Mithilfe von diesem Werkzeug kannst du vorab sehr schnell planen, von welchem Standpunkt aus sich ein Sonnenuntergang sehr gut einfangen lässt. Vor allem in einer fremden Lokation (z.B. auf einen Städtetrip) bietet dieses Tool einen großen Mehrwert.
Schon klar, es gibt diesbezüglich umfangreichere Tools/Apps. Für die meisten Einsatzzwecke reicht mir Suncalc aber völlig aus. Da es kostenlos und idiotensicher ist, setze ich oft auf dieses Tool.
2. Sei rechtzeitig vor Ort
Dieser Tipp ist zwar logisch und einfach, dennoch aber vielleicht der wichtigste Tipp von allen!
Willst du einen Sonnenuntergang fotografieren dann gehe rechtzeitig los! Zumindest 20 Minuten vor Beginn des Sonnenuntergangs solltest du vor Ort sein. Somit kannst du die Bildgestaltung bereits planen, bevor die schöne Lichtstimmung beginnt. Außerdem hast du noch genug Zeit, um verschiedene Blickwinkel innerhalb deiner Fotoszene auszuprobieren.
Wenn du dich mit dem Bildaufbau erst während des Sonnenuntergangs beschäftigst, kann die schöne Stimmung schon vorbei sein, bevor du ein tolles Bild eingefangen hast.
Übrigens: Nach dem Sonnenuntergang kannst du die Zeit auch gleich nutzen, um in der blauen Stunde zu fotografieren.
3.RAW-Format um den Dynamikumfang zu erhöhen
Ich persönlich nutze in der Landschaftsfotografie ausschließlich das RAW-Format.
Gerade bei besonderen Lichtstimmungen bringt das digitale Negativ oft einen entscheidenden Mehrwehrt gegenüber JPEG.
Auch wenn beim Sonnenuntergang – wie der Name schon sagt – die Sonne gerade untergeht, so fotografiert man dennoch im Gegenlicht. Je nachdem wie groß der Helligkeitsunterschied zwischen Himmel und Vordergrund noch ist, kann der Dynamikumfang noch sehr groß sein.
Gerade hier lohnt sich eine Tiefen/Lichter-Optimierung in Adobe Lightroom oder einem anderen RAW-Konverter. Aber auch die verlustfreie Manipulation am Weißabgleich und diverse Farbanpassungen sind weitere Vorteile des RAW-Formats.
4. Silhouette fotografieren – Dynamikumfang reduzieren
Der im Bild wiedergegebene Dynamikumfang muss aber nicht zwangsweise hoch sein. In vielen Fällen lohnt es sich den Dynamikumfang bewusst zu reduzieren.
Werden Objekte im Vordergrund abgedunkelt, wird dieses Stilmittel in der Fotografie auch oft als Silhouette bezeichnet.
Gerade bei Sonnenuntergängen kann sich die bewusste Reduktion des Dynamikumfangs auch mal lohnen und eine besondere Bildwirkung erzielen.
Umsetzen kannst du so einen Silhouetten-Effekt ganz einfach in dem du ein wenig ins Minus belichtest, bzw. die Belichtung in Adobe Lightroom etc. anpasst.
5.Weitwinkel-Blick
Willst du einen Sonnenuntergang fotografieren, gibt es bezüglich der Brennweite natürlich keine speziellen Vorgaben. Praktisch kannst du mit jeder Brennweite (je nach gewählter Bildkomposition) die schöne Lichtstimmung festhalten.
Ich persönlich favorisiere aber in dem meisten Fällen ein Weitwinkel bzw. Ultraweitwinkel Objektiv. Gerade bei Sonnenuntergängen kann ich somit einen weiten Bildausschnitt des schönen Lichtspektakels einfangen.
Im APS-C Bereich fotografiere ich somit gerne mit meinem Samyang 12mm.
Aber keine Sorge, du musst dir nicht gleich ein Ultraweitwinkelobjektiv kaufen um schöne Lichtstimmungen einzufangen. Das Kit-Objektiv bietet in Weitwinkelstellung (je nach Modell ca. 16 bis 18mm) eine gute Weitwinkel-Brennweite.
Und falls dir irgendjemand eingeredet hat, dass Kit-Objektive per se schlecht wären, dann Bedenke folgendes:
Weiter abgeblendet liefern auch moderne Kit-Objektive meist eine sehr akzeptable Bildqualität. Und der Umstand das Kit-Objektive nicht besonders lichtstark sind, spielt in diesem Fall sowieso keine Rolle.
Sonnenuntergang fotografieren: Mein VLOG auf Youtube
Im Video meinem VideoVLOG auf meinem Youtube-Kanal nehme ich dich auf kleinen Fototrip mit. Ich beachte aber meinen eigenen Tipp nicht, und bin wie so oft zu spät Vorort ;-)
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